30 Oktober 2008

20. Bewegende Tage

So. Da bin ich wieder.
Im Moment verläuft alles etwas stressig - im positiven Sinne.
Ich bilde mich im Augenblick weiter, und es macht mir mal wieder riesigen Spaß!
Ich komme sehr viel weiter, auch für mich persönlich.
Ich finde diverse Dinge über mich heraus, die mich sehr bewegen.
Bewegung ist wohl mein zentrales Thema, in vielerlei Hinsicht.
Das ist gut so.
Ich habe im Moment viel Energie. Für meine Verhältnisse sehr viel.
Ich mache die Fortbildung mit Konzentration und Spaß. Da wo einige Teilnehmer durchhängen, bin ich mit Interesse und Wissensdurst dabei, und die Tage vergehen wie im Flug.
Ich möchte mich mehr mit diesen Themen beschäftigen.
Morgens und Abends bin ich viel zu Fuß unterwegs. So komme ich innerhalb der letzten Woche auf ca. 2 Stunden Fussmarsch pro Tag. Also insgesamt.
Abends bin ich trotzdem nicht hundemüde! Mein Schlafbedürfnis bleibt deutlich reduziert. Das ist toll.
Meine neue Ernährung bewährt sich nach wie vor.
Keinen Heißhunger, keine Mangelgefühle!
Ich war nun schon 3x auswärts essen und hatte keine Probleme damit.
Allein die Auswahl des Getränkes stört mich ein wenig.
Ich bin zwar ohnehin ein absoluter Wassertrinker. Wenn ich mit anderen aus bin stört es mich aber!
Aber auch daran werde ich mich gewöhnen.
So das wars erstmal,
am Wochenende geht es wieder auf in den Wald!

25 Oktober 2008

19. Eine Stunde im Wald

Gerade komme ich wieder von einer weiterne Coaching Stunde.
Diese fand nicht wie bisher in der Küche statt, sondern im Wald!
Nun sitz ich hier, noch in den "Waldklamotten". Meine Schuhe stehen voll mit Matsch und Erde noch im Flur.
Ich muss mich gerade sortieren und lade das große WWW ein diese Gedankensortierung mit zu erleben.

Wie gesagt, das Motto des Tages ist Walk and Talk :-)
Wie geht's mir jetzt?
Ich bin gut durchblutet...
Meine Beine sind warm und wenn ich gehe merke ich schon, daß sich ein Muskelkater in meinen Waden und Schienbeinen anbahnt.
Mein Gesicht ist auch warm und mein Rücken ist klamm.
Soviel zum körperlichen Zustand.
Fühlt sich nicht schlecht an an!

Mit dem Wald verbinde ich die ein oder andere unerfreuliche Erinnerung.
Als Kind musste ich mal an einer so genannten Stadtranderholung teilnehmen, weil wir ausnahmsweise mal nicht in den Urlaub gefahren sind.
Ich wäre lieber zu Hause geblieben, meine Eltern haben das aber anders gesehen.
Und so wurde ich jeden Morgen mit dem Bus an den Stadtrand gefahren um da "viel Spaß mit anderen Kindern zu haben"
Es war ätzend. Total ätzend.
Die Leute waren blöd, also die Betreuer. Ich kann mich gerade zum ersten Mal daran erinnern. Lauter Menschen, die keinen Spaß daran hatten mit Kindern umzugehen.
Strenge Leute. Ich musste alles mögliche machen, wozu ich keine Lust hatte.
Unter anderem täglich in den Wald.
Es gab den "Ton Wald" den "Knochen Wald" den "Hexenwald"
Alles Bezeichnungen die mir Angst machten.
Und wir mussten suchen und graben.
Nach Ton, nach Knochen und nach dem Hexenhaus. Fürchterlich.
Den Hinweis an meine Eltern daß ich nicht dahin will, hätte ich mir sparen können.
Es hat nichts gebracht.

Eine weitere Wald Erinnerung, ist die an meinen langjährigen Lebensabschnittsgefährten.
Es war ein sehr Aktiver, der immer Wandern, Radfahren etc. war.
Und ich sollte mit. Die Natur erleben....
Aber das ist eine längere Geschichte, an die ich mich allerdings im heutigen Coaching auch mehrmals erinnert fühlte. Und zwar bei einer Geschichte von anderen Menschen.

Aber das soll nun auch nicht die Hauptsache sein.

Generell mag ich den Wald.
Es riecht dort gut und im Herbst sieht er auch noch schön aus.
Allerdings habe ich auch ein großes Problem mit der Orientierung, welches im Wald noch deutlich gravierender wird.
Daher würde ich nie alleine dort hingehen.
Also auch da wieder, ich habe Vertrauen in meinen Coach, er wird mich wieder herausbringen, und ich muss nicht für immer im Wald bleiben :-)

Ich hatte schon Bedenken, ob ich es schaffe, eine Stunde durch den Wald zu laufen.
Aber es hat funktioniert, und wäre wahrscheinlich auch noch länger gegangen.
Wir haben das Tempo gefunden, in dem ich noch laufen und reden kann.
Das war schön.

Vom Inhalt des Coachings bin ich allerdings noch sehr diffus.
Sowohl im Kopf als auch im Bauch!
Ich muss mich mit Dingen auseinandersetzen, die ich eigentlich ad Acta gelegt habe.
Ich wollte sie ruhen lassen.
Warum? Wahrscheinlich weil es bequemer ist.
Oder weil ich meine, die Kraft dazu nicht zu haben? Enttäuschungen auszuhalten?
Es ging um Familie, um Glaubenssätze. Um meine Rolle.
Um Verletzungen.
Um all diese Dinge, die ich dachte mal be- und verarbeitet zu haben, die aber immer noch eine große Rolle in meinem Leben spielen.
Es ging um Beziehungsstrukturen.
Ich habe jetzt komische Gefühle. Bin orientierungslos, so wie im Wald.
Aber ich glaube daß ich auch in diesen Dingen einen Wegweiser in meiner Nähe habe.

Ich darf das durchziehen!


24 Oktober 2008

18. Es geht aufwärts!

So, die schlimmsten Tage sind vorbei.
Ich merke wie es wieder aufwärts geht. Ich habe mich nach einem Mailwechsel mit meinem Coach entschieden mich auf das zu konzentrieren, was gut läuft. Und das ist das Essen.
Das ist sehr erstaunlich. Denn mein Essverhalten ist normalerweise das, was am ehesten kippt, wenn es mir schlecht geht.
Aber das läuft gut. Ich fühle mich rundum "genährt" habe mehr Energie.
Ich brauche weniger Schlaf, das bringt mir so ca. eine Stunde mehr Zeit am Tag.
Das ist toll. Ich hoffe, daß ich irgendwann noch eine Stunde rausholen kann.
Acht Stunden Schlaf scheinen nun kein Muss für mich zu sein.
Das ist neu!
Bei der Arbeit habe ich zwei Gänge zurückgeschaltet. Tut mir auch gut, und passt auch gerade.
Ich denke immer noch sehr viel nach, und habe auch immer wieder chaotische Gefühlszustände.
Ich sage mir im Moment, daß es dazugehört.
Es gibt (zwar wenige) Momente, in denen ich merke, daß ich das jeweilige Gefühl, mit einer Tafel Schokolade, oder einem Fast Food Abendessen erschlagen hätte, bevor es sich überhaupt bemerkbar machen konnte.

Komplierter Satz. Ich weiß.
An dieser Stelle sei mal angemerkt, daß ich hier einfach meine Gedanken niederschreibe, ohne besondere Formulierungen zu suchen oder sowas.
Also authentisch und unverfälscht.

Das geht nun nicht mehr, also merke ich um einiges deutlicher was so in mir abgeht.

Alles in allem fühle ich mich aber sehr viel besser, irgendwie ruhiger.
Bald ist Wochenende und ich habe Zeit für mich und mein nächstes Coaching!

22 Oktober 2008

17. Gefühlsgeladene Tage

Es geht mir schlecht. Über mehrere Tage.
Ich weiß gar nicht wohin mit mir und diesen vielen neuen Gefühlen.
Wo waren die denn vorher alle?
Ich bin überfordert. Ich merke wie viele Menschen unausgesprochen Dinge von mir erwarten, und wie ich immer versuche allen gerecht zu werden.
Ich merke wofür ich mich alles verantwortlich fühle.
Ja bin ich denn wahnsinnig?
Ich denke permanent für Andere mit. Sorge mich über das Wohlbefinden verschiedener mir nahestehender Menschen. Überlege mir was sie brauchen, wo ich sie unterstützen kann. Wovor ich sie bewahren muss. Ich plane vorausschauend, platziere hier und dort was wichtig ist, worauf man achten soll. Beachte dabei Befindlichkeiten und Gefühle aller Menschen um mich herum.
Nur eine Person vergesse ich dabei ständig zu berücksichtigen. Mich!
Mein Coach hat mir schon gesagt, daß ich mich da in eine seltsame Rolle begebe, und das jeder seinen eigenen Kram regeln sollte, und ich den meinen.
Ist ja nicht so, als hätte ich nichts zu tun oder gar Langeweile.
Ich sehe das alles ein und nehme mir vor das zu ändern.
Als mir aber auffällt in welchem Umfang ich das alles tue wird mir fast schlecht.
Wenn ich das alles ablege, wird sich sehr vieles um mich herum verändern.

Und so ist es auch.

Ich ecke sehr viel an, löse Erstaunen aus, bewege Menschen dazu auszusprechen, was sie von mir erwarten, rein durch mein Verhalten.
Oft steht mir der Mund offen vor Erstaunen oder Entsetzen.
Ich gehe mit meinem jeweiligen Gegenüber anders um als sonst.
Die Reaktionen darauf sind teilweise zum Lachen. Teilweise bin ich furchtbar traurig. Oft auch wütend!
Die Bemühungen einzelner Leute mich in meine Rolle zu drängen sind so heftig, daß ich mich so manches mal sehr bedrängt fühle.
Ich gehe nicht in die offenen Auseinadersetzung. Noch nicht.
Ich traue mich das nicht. Habe Angst was dann passiert.
Aber mein Verhalten ändert sich drastisch.
Und es zeigt Wirkung. Das wird sicherlich noch unbequemer. Für alle Beteiligten.

In diesen Tagen komme ich mit mir selber nicht klar.
Ich stelle mich in Frage. Wer bin ich?
Bin ich nicht stark? Ein Macher? Bin ich nicht sicher in dem was ich tue?
War das alles falsch?
Meine Grundüberzeugungen von mir geraten ordentlich ins Wanken.
Wenn ich das alles nicht bin, oder nur vordergründig.
Was bin ich denn dann? Wer bin ich denn?
Das alles überfordert mich.
Markus nehme ich kaum wahr. Ich merke was mir fehlt, was ich mir jetzt von ihm wünsche, und nicht bekomme.
Wir leben gerade in zwei völlig unterschiedlichen Welten.
Ich versuche ihm zwischenzeitlich einen Einblick zu geben, aber ich glaube er kann es nicht nachvollziehen.
Ich fühle mich fürchterlich alleine auf dieser Welt. Irgendwie in mir und meinen Gefühlen gefangen.
Ich wünsche mir ganz viel Zeit für mich selber.
Stelle mir vor ich habe eine Woche für mich alleine, in einem Kloster.
Oder ein Dauercoaching 24 Stunden am Tag.
Wie absurd.
Neben diesen ganzen Dingen läuft der Alltag 46 Stunden Arbeitswoche, Kochen, die ganze Organisation des Essens usw.
Arbeit läuft eher schlecht und mäßig, das Essen klappt gut.
Markus unterstützt mich in diesen Tagen noch mehr als sonst, was die Versorgung mit Nahrung angeht. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Ich weiß dass er mir helfen möchte, aber nicht weiß wie.

16 Oktober 2008

16. Einblick in die erste Woche

Ich bin heute nicht gut drauf. Im Büro habe ich so gut wie keine Arbeit weil meine Aufträge gestoppt sind. Andere Dinge sind zum Jahresende wichtiger. Produktivität! Weniger der Mensch. Trotz allem muss ich meine Wochenarbeitszeit wenigstens mehr oder weniger füllen. An solchen Tagen kann ich normalerweise meine Kreativität walten lassen. Konzepte schreiben, Fachliteratur lesen. Kollegen ausfragen :-)
Aber dazu muss ich auch kreativ sein. Bin ich aber heute gar nicht. Mir ist einfach nur wäääääh! Es regnet, ich bin müde und lustlos!
Sanostol?
Ne, eher nicht! Ist auch bäääh.

Meine Ernährungsumstellung klappt heute am 6. Tag nach wie vor gut.
Ich habe fast nie Hunger (das ist fast schon erschreckend), und Heißhunger auf was Süßes oder Kohlenhydrate habe ich wundersamerweise auch nicht.
Da habe ich ganz fest mit gerechnet. Also es ist nicht so, daß ich Brot und Nudeln und Co. jetzt verschmähen würde... nein nein. Aber ich habe nicht das Gefühl, daß diese Dinge meinem Körper fehlen. Überhaupt nicht. Und das kenne ich ganz anders. Diese ständige Gier, ja Sucht nach Brot bzw. Nudeln. Mannomann war das ätzend.
Wenn ich das mit dieser Ernährungsform loswerde, ist mir das mindestens genauso viel Wert wie die Abnahme.
Ich bin sehr gespannt, was meine Waage am Samstag nach einer Woche meiner neuen Ernährung sagt.

Ich esse sehr viel Quark, trinke einen halben Liter Buttermilch täglich. Esse ebenfalls täglich 2-3 Teile Obst, Nüsse und Mandeln kommen auch noch dazu. Mittags gibt es oft Salat mit Ei, Thunfisch, Oliven, Makrele oder Putenbrust. Je nach Lust und Laune. Abends gibt's dann noch mal was richtig Leckeres. Gestern z.B. Blumenkohl Brokkoli Auflauf mit rohem Schinken und Käse. Das war so lecker.

Seit dem ich keine reinen Kohlenhydrate mehr zu mir nehme kann ich mengenmäßig immer nur noch eine Portion essen. Mehr schaffe ich nicht, ohne daß mir schlecht wird. Na ja mit Käse, Fleisch und Sahne kein Wunder (also nicht auf einmal). 3 Mahlzeiten am Tag, und eine Zwischenmahlzeit in Form von Buttermilch.
Was ich gar nicht esse ist: Jede Form von Zucker oder Honig etc. Keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln, oder ähnliches, kein Brot. Und natürlich auch nichts wo diese Dinge drin sind. Das hat zur Folge, daß ich fast nichts bereits Verarbeitetes zu mir nehme. Auch ein Vorteil, ich weiß was in meinem Essen drin ist.
Das war mir früher immer sehr wichtig, fällt mir da auf. Außer Gemüsebrühe, hier und da zum Würzen. Ansonsten gibt es leckere Öle, mein geliebtes Fleur de Sel, frischen Pfeffer und andere Gewürze und ständig frisch Gekochtes. Ja, und meinen Aufschnitt mache ich natürlich auch nicht selber. Das alles bedeutet viel Arbeit, so daß ich im Moment irgendwie immer mit dem Thema Essen beschäftigt bin. Wenn ich grade nicht zubereite, räume ich die Spülmaschine ein oder aus (mindestens 1 x am Tag, bei 2 Personen) gehe einkaufen oder plane den Einkauf. Alternativ schreibe ich Speisepläne für die nächste Woche und zwar für morgens, mittags und abends. Das ist schon heftig. Oder ich spreche mich mit Markus ab, wer wann zu Hause ist, kocht, essen vorbereitet usw.
Puh. Mir wird schon beim Schreiben ganz warm. Markus beteiligt sich an diesem ganzen Aufwand netterweise. Trotzdem muss ich das alles im Blick haben (also nicht, weil er es nicht kann, sondern weil ich Angst habe, daß ich in eine Situation komme, in der ich in "Essensnot" bin und alles zusammenbricht). Außerdem ist das alles ja "mein Ding" und damit will ich ihn nicht so belasten. Das muss ich mir noch abgewöhnen. Ich träume wieder normal... Gott sei Dank, und denke auch wieder über viele andere Dinge nach. So, das war's erst mal zum heutigen Donnerstag.

Ich muss nun die Spülmaschine ausräumen :-)

13 Oktober 2008

15. Wochenstart

Der Montag ist da.
Realitätstest Arbeit und Alltag. Der Quark morgens sättigt mich gut bis zum Mittagessen. Ich umschiffe diverse Versuchungen. Kuchen, Pizza und Co.
Sogar eine Packung Milkaherzen wird mir 2 x penetrant unter die Nase gehalten mit den Worten: Nimm doch auch welche, sonst muss ich die alle alleine aufessen.
Fräulein Wunder also als Waffe dagegen daß man selber zuviel isst?
Ist ja interessant :-)
Alles in allem läuft der Tag gut. Im Pausenraum wird neidisch auf mein Mittagessen geschaut. Ääätsch!

Am Abend steht mein nächster Coachingtermin an.
Mein Coach fragt kurz, wie die ersten Tage gelaufen sind. Gut!
Wir sprechen außerdem über die Situation mit dem Teilchen, und ich schildere nochmal, was da so passiert ist. Ich ärgere mich darüber, wie man mit mir umgegangen ist.
Dann geht es ans "Eingemachte".
Warum bin ich eigentlich dick? Welche Vorteile habe ich davon.
Eine Übung die ich in der Vergangenheit schon gemacht habe, such ich hervor.
Schwarz auf Weiß finde ich dort meine "Vorteile". Ich habe sie ja selber aufgeschrieben.
Und doch stößt mich mein gegenüber ziemlich hart auf die Tatsache um die es da geht.

Frau sein!

Ich bin total irritiert.
Bin ich nicht gerne eine Frau? Doch! Auf jeden Fall. Oder doch nicht?
Es geht jedenfalls in meinen Ausführungen darum, daß ich in sehr vielen Dingen nicht typisch Frau sein will! Um jeden Preis will ich verschiedene Dinge vermeiden.
Wenn es an dieser Stelle jetzt konfus wird, bitte ich das zu entschuldigen. Ich bin da mit meinen Gedanken noch nicht fertig. Und mit meinen Gefühlen schon gar nicht.

Alles deutet darauf hin, daß ich mit der Rolle als Frau, jedenfalls so wie ich sie sehe, irgendwie auf Kriegsfuß stehe.

Also mit mir selber?
Ich will vermeiden, verglichen zu werden. Ich will nicht reduziert werden auf optische Vorzüge. Ich will Abstand zum Frauenklischee.
Ich will mit Themen wie Mode, Diäten usw. nichts zu tun haben.
Will keinen Small Talk anziehen.
Ich möchte keine Konkurrentin sein. Jedenfalls nicht als Frau.
Ich will mich abgrenzen.

Ja und was ist mit den anderen Dingen?
Genieße ich es nicht mit einem Auschnitt, der mein Dekollete (ich habe das Wort gegoogelt) schön zur Geltung bringt, rauszugehen?
Mag ich es nicht wenn mir ein Mann hinterherschaut? Warum lege ich so viel Wert auf schöne Dessous? Warum ist es mir wichtig auf bestimmte Männer anziehend zu wirken?
Wieso beschäftige ich mich Stunden mit Baden. Eincremen, Epilieren, Fußnägel lackieren, usw.?

STOPP!
Kopfkino anhalten!
Das war alles so. Es ist Vergangenheit!!!!!
Hä?
Was ist denn da passiert?
Okay ich registriere, daß es lange her ist, daß es so war. Dass ich zu der Zeit zwar stark übergewichtig war, aber noch locker 40 Kilo weniger gewogen habe als jetzt.
Ja, ich habe mich sehr sexy und attraktiv gefühlt, und mir das ganze auch immer wieder bestätigen lassen.
In dieser Zeit meines Lebens - es waren mehrere Jahre - war ich absolut selbstbewusst und ich habe alles das gemacht, was mir Spaß macht.
Ohne Rücksicht auf Werte, Normen, Meinungen anderer, Moral oder sonstigem Mist.
Das hat mir sehr gut getan, und ich habe keine Minute davon bereut.
Und dann ist irgendetwas passiert.
Was das weiß ich noch nicht genau. Ich habe eine Ahnung, aber die kann ich noch nicht greifen.
Deshalb weiter im Text.
Ich habe Markus kennengelernt. Mich unsterblich verliebt... :-)
Zum ersten Mal seit vielen Jahren, das Gefühl angekommen zu sein, in meinem Leben.
Das gefunden zu haben, was ich gar nicht gesucht habe. Zumindest nicht zu dem Zeitpunkt.
Es ging alles sehr schnell. Wir sind sofort zusammengezogen, haben auch in weniger als 2 Jahren später geheiratet.
Wäre heute der Tag unseres ersten Kennenlernens, ich würde es wieder ganz genauso tun.
Auch in dieser Zeit ist mir mein "Frau sein" sehr bewußt und auch wichtig.
Irgendwie nicht mehr soooo sehr wie früher, aber es ist noch deutlich vorhanden.

Wann habe ich es denn verloren?
Und war es vorher überhaupt dauerhaft da? Oder bezieht sich das nur auf 5-6 Jahre meines Lebens.
Wenn ich sachlich nachdenke, dann war es nur in diesen Jahren da. Nämlich nur außerhalb von festen Beziehungen.
Da habe ich ja Stoff zum Nachdenken....und nachfühlen.

12 Oktober 2008

14. Sonntag

Das Wochendene klappt essenstechnisch völlig problemlos.
Sogar eine Herausforderung am Sonntag mit Teilchen gelingt mir ganz wunderbar.
Die Reaktionen darauf sind absolut erstaunlich und innerlich muss ich grinsen, was ich mit meinem Verhalten bei anderen, mir nahen Menschen auslöse.
Und ich merke, daß ich in dem Moment nicht die einzige bin, die sich auflehnt. Toll!
Später gilt es noch eine Einladung zum Nudelauflauf auszuschlagen.
Auch das gelingt - ohne Irritationen meines Gegenübers!
Den ganzen Sonntag waren wir unterwegs.
Wir haben vorgesorgt und uns unseren (von mir) sogenannten "Fressack" gepackt. Dieser soll uns nun immer begleiten wenn wir längere Zeit weg sind.
Es ist ein Stoffbeutel mit allerlei leckeren Dingen: Mineralwasser, Äpfel, gekochte Eier, gemischte Nüsse und getrocknete Salami.
So machen wir um die Mittagszeit quasi ein Picknick.
Das klappt super, macht satt und hinterlässt ein gutes Gefühl, wenn man anschließend an keiner Autobahnausfahrt rausfährt, nur weil man mit einem Knurren im Magen ein goldenes M am Wegesrand sieht!

11 Oktober 2008

13. Samstag

Er ist da. Der 1. Tag meiner neuen Ernährungsweise.
In der Nacht habe ich fürchterlich geschlafen. Bin immer wieder aufgeschreckt, wachgeworden. Ich habe geträumt.
Von Nudeln und Pommes, aus versehen gegessen, und absichtlich. Von Entbehrungen, von Enttäuschungen. Ich schwitze. Die ganze Nacht.
Markus wird hin und wieder wach von meinem unruhigen Schlaf.
Angst macht sich in mir breit.
Ich schüttel den Kopf über mich selber.
Ich bin froh, als ich am Morgen aufwache. Markus schläft noch. Ich schaue ihn an.
Ich bin aufgeregt, denke so vor mich hin.
Da macht er auch schon die Augen auf und schaut mich lächelnd an.
Er nimmt meine Hand und drückt sie, schaut mir in die Augen und sagt nichts.
Ich bin froh daß er da ist. Immer. Und heute besonders.
Ich drehe mich in seine Arme und wir liegen einfach da.

Der erste Gang nach dem Bad führt mich zur Waage.
Sie zeigt 157,7 Kilogramm an. Von nun an werde ich mich immer Samstags morgens wiegen.
Das entspricht meinem Rythmus. Ich wiege mich immer am Wochenende.

Essentechnisch beginnt der Tag heute mit Rührei und Bacon. Dazu gibt es Gurke und Tomate als Rohkost.
Ich habe Schwierigkeiten morgens etwas warmes zu essen, aber es geht.
Auch der Rest des Tages ist eher unspektakulär.
Ich habe entschieden von nun an so zu leben, und dann mache ich das auch.
Die Aufregung ist vorbei.
Nun drück ich mir selber die Daumen, daß alles so läuft wie ich mir das vorstelle.

10 Oktober 2008

12. Aktion

Starttag ist der kommende Samstag. Ab dann geht es los.
Das brauche ich für mich: Zeit!
Zeit die wir nutzen. Für das Ausräumen der Vorratskammer. Tütenweise Nudeln, Mehl Reis, Fertigprodukte, usw. fliegen raus. Unser ganzer großer Küchentisch steht voll.
Ich kann diese Lebensmittel nicht wegschmeißen.
Meine Freundin, die mich besucht hat, hat schon 2 große Tüten voll Lebensmittel mit nach Hause genommen. Nun kommt nochmal einiges zusammen.
Also alles ist raus was nicht in meinen Körper soll.
Und da Markus mitmacht bei der Ernährungsumstellung, ist es leichter diesen Schnitt zu machen.
Die letze Schokolade ist gegessen, sogar ein MCDonalds Gelage gibt es noch vor Samstag.
Ich verabschiede mich dauernd von irgendetwas.
Auch davon, im Wohnzimmer vor dem Fernseher zu essen. Vom Kiosk, von den Süßigkeitenregalen im Supermarkt, von meinem größten Suchtmittel Pommes. Von Barilla, von allem möglichen...
Außerdem verabschieden wir uns vom Fernseher in unserem Schlafzimmer.
Denn auch das habe ich gelernt, jeder Raum hat einen bestimmten Zweck. Und der des Schlafzimmers ist nicht fernsehen :-)
Mir kommt das sehr gelegen, und mein Mann nimmt es hin. Danke!
Wir kaufen ein: Milchprodukte in rauhen Mengen, Nüsse in sämtlichen Variationen, Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse....
Alles ist anders. Ich bin gspannt

07 Oktober 2008

11. Ziele

Der nächste Termin steht im Zeichen des ersten Zieles.
Nachdem wir uns meine Komfortzone angesehen und darüber gesprochen haben, geht es darum ein Teilziel bis Ende des Jahres festzulegen.
Was will ich bis dahin ereichen?
Regelmäßiges essen.
Ja, das ist mein Ziel. Ich möchte regelmäßig essen, und zwar nichts, was ich an irgendeiner Ecke gekauft habe, sondern das was ich für mich überlegt und vorbereitet habe.
Auf nimmer wieder sehen - ihr Gummibrötchen vom Kiosk! Geschmeckt habt ihr mir eh nie! So jetzt isses raus :-)
Ob die jetzt ohne mich als Kunde pleite machen???
Und erst die ganzen Pommesbuden? Soll McDonalds jetzt auch noch in eine Finanzkrise geraten?
Ist mir alles egal!

Was mir aber ganz und gar nicht egal ist, aber leider die logische Konsequenz, ist dass ich von jetzt an viel Arbeit haben werde.
Essen planen, Essen einkaufen, Essen zubereiten, immer daran denken es mitzunehmen, und und und.
Wir erarbeiten einen Plan, der zu mir passt und den ich irgendwie hinbekommen sollte umzusetzen.
Irgendwie heißt natürlich nicht, daß mein Coach mich alleine damit stehen lässt.
Nein, er fragt sehr konkret, was ich dazu brauche, und wir überlegen wie ich das schaffe.
Auch Markus wird mit einbezogen. Er kann und will mich entlasten bzw. unterstützen.
Danke dafür!
Ich werde mich von nun an Low Carb, sprich mit einem sehr niedrigen Anteil an Kohlenhydraten in meiner Nahrung ernähren.

Da wird auch meine Insulinresistenz sicherlich Angst vor ihrer Daseinsberechtigung bekommen. Kann sie auch!

Mein Coach erklärt mir nochmal sehr genau die Abläufe im Körper bei der Zufuhr von Kohlenhydraten.
Er "pflanzt" mit ein Bild ins Gehirn, welches sehr prägnant ist, und was mich in den nächsten 3 Tagen immer begleitet, wenn ich Kohlenhydrate zu mir nehme.

Okay, ist angekommen!

05 Oktober 2008

10. Aufgaben

In diesem ersten gemeinsamen Termin habe ich Aufgaben bekommen.
Diese beschäftigen mich sehr intensiv.
Es geht z.B. um meine persönliche Komfortzone.
Wie schaffe ich mir mein Leben, daß es für mich komfortabel ist. Das fällt mir zwar leicht zu beantworten, bringt mir aber trotzdem das ein oder andere AHA Erlebniss.
Ich habe mich ganz gut organisiert und arrangiert mit meiner Situtaion. RESPEKT

Und jetzt im ernst. Mir war gar nicht klar, daß ich viele Dinge tue, nur um ein möglichst bequemes Leben zu haben.
Wenn ich so weitermache, liege ich bald den ganzen Tag im Bett, und lasse mir Essen heranschaffen.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, mir zu überlegen, welche Vorteile ich von meinem Übergewicht habe.
VORTEILE?
Ja!
Mit einer Portion Mut und 2 Stunden Zeit, Besinnung auf meine Gefühle, mich in einen fast meditativen Zustand begebend sind mit eine Menge Vorteile eingefallen.
Ich schreibe sie auf ein Blatt Papier.

Ich bin erschrocken.
Mein Leben und mein Gewicht hat eindeutig ein System.

03 Oktober 2008

9. Bestandsaufnahme

Wieder klingelt es an meiner Tür.
Auch wenn ich nicht wüsste, wieviel Uhr es ist, und dass wir jetzt unseren Termin haben, wüßte ich, dass er es ist.
Seine schweren Schritte hallen durch den Hausflur.
Meine neue Bekanntschaft, die Nervosität stellt sich neben mich.
Ich stöhne innerlich auf - na gut, dann komm halt mit :-)

Wieder geht es in die Küche.
Er stellt mir viele Fragen. Fragen, die ich gerne offen und ehrlich beantworte.
Wenn ich hier so sitze und überlege, fallen mir gar nicht mehr so viele ein.
Es geht um meine Familie, wer gehört dazu. Es geht um mich, mein Gewicht, meine "Diätkarriere". Meine verschiedenen Gewichtsstände zu verschiedenen Zeiten.
Es geht um meine Krankheiten, meine Medikamente, die ich nehme.
Er fragt mich nach Lebensabschnitten. An was ich mich erinnern kann. Nach meiner Schullaufbahn und Ausbildung. Wie es mir zu den verschiedenen Zeiten ging.
Er fragt nach wichtigen Männern in meinem Leben. Nach Beziehungen.
Und zu meiner momentanen Lebenssituation.
Er fragt mich nach meinen Einschätzungen. Wie gesund oder ungesund schätze ich meine Ernährung ein?
Wie ernähre ich mich im Augenblick? Ich fange an zu erzählen, und finde es unglaublich peinlich. Auch ein neues Gefühl! Warum es mir peinlich ist, kann ich nicht beantworten.
Es folgen einige persönliche Fragen.
Es gibt eine Stelle an der ich mich frage was ich nun am besten tue.
Ich beantworte alle Fragen offen und ehrlich. Es fällt mir leicht, Teile meines Lebens preiszugeben in diesem Küchengespräch.
Und doch gibt es da etwas, was ich nicht sage, weil ich nicht danach gefragt werde.
Ich halte es für eine wichtige Information.
Sie ist aber auch sehr persönlich.
Wieder denke ich an andere. In diesem Fall an meinen Coach.
Will er diese Information jetzt schon haben? Wir "kennen" uns gerade 2 Stunden.
Aber wann soll ich sie sonst geben?
Im 5. Treffen? Im 10.? Und bis dahin Fragen so beantworten, daß ich diesen Teil meiens Lebens ausklammere?
Ich entscheide mich dafür ihn zu informieren, über das was mir gerade wichtig erscheint. Sachlich, möglichst distanziert zu mir selber.
Er nimmt sie genauso sachlich auf. Ich bin ihm dankbar.
Für diesen Moment.
Für seine Sensibiltät an dieser Stelle so zu reagieren, daß es für uns beide erträglich ist.

Später erhalte ich die Aufgabe verschiedenen Personen spontan Eigenschaften zuzuschreiben, auch mir selbst. Das fällt mir schwer.
Wer bin ich eigentlich? Wie bin ich?
Ich komme mit sehr gegensätzlich vor. Was davon will ich eigentlich sein?
Und was davon bin, ich weil andere es erwarten?
Diese Frage stelle ich mir - von nun an häufiger.

Es war ein guter erster Termin.Gefallen haben mir verschiedene Ansatzpunkte, Denkweisen, und Methoden.
Danke!
 

kostenloser Counter